Schulpatron

Franz von Assisi – seit mehr als 700 Jahren wird er geliebt und bewundert, und immer wieder sind wir bewegt von seinem Leben, seinen Taten, seiner Botschaft. Für unsere Schwestern, die Franziskanerinnen v. Vöcklabruck, und auch für uns haben Franziskus und seine Lebensideale eine ganz besondere Bedeutung. Sein Festtag ist der 4. Oktober.

Aus dem Leben des Franz von Assisi

Im Jahre 1181 oder 1182 wird in Assisi Franziskus als Sohn eines reichen Kaufmanns geboren. Eigentlich hieß er Giovanni Bernadone. Von seinem Vater erhält er den Beinamen „Francesco“, der ihm über seine Lebenszeit hinaus bleibt.

Bis zu seinem fünfundzwanzigsten Lebensjahr führt er ein sorgenfreies Leben. Doch im Jahr 1202 ändert sich dies: Die Städte Assisi und Perugia führen Krieg. Franz gerät in Gefangenschaft und wird schwer krank.

Nach seiner Rückkehr begegnet er auf der Straße einem Leprakranken. Zuerst hat er vor, ihm etwas Geld zu geben und weiter zu reiten. Dann aber steigt er vom Pferd und umarmt den Aussätzigen. Franziskus erkennt, dass Gott uns in Gestalt der Armen und Ausgegrenzten begegnet.

Franz denkt über sein Leben nach und beschließt, künftig lieber den Kranken und Armen zu helfen und selbst ein einfaches Leben zu führen.

Seine Familie zeigt für seine Pläne kein Verständnis. Franziskus verlässt sein Elternhaus und schlägt sein Erbe aus.

Von 1207 bis 1209 lebt Franz von Assisi als Einsiedler in den Wäldern.

In dem verfallenen Kirchlein St. Damiano hat Franz einen Traum. Der Herr am Kreuz beginnt zu reden. Er fordert Franz auf: „Baue mein Haus wieder auf!“ Franz bezieht den Traum ganz konkret auf das kaputte Gotteshaus. Bei seiner Arbeit an Fundament, Mauer und Dach wird ihm klar, dass wohl viel mehr gemeint ist. Das Haus aus Stein wird Zeichen für das aus lebendigen Menschen erbaute Haus, das wir Kirche nennen.

Ohne jeden persönlichen Besitz wandert Franz, Frieden und Buße zur Vergebung der Sünden predigend, durchs Land und hilft Armen und Kranken, soweit es in seiner Macht steht.

Es laufen die Männer, es laufen die Frauen, es eilen die Priester, es strömen die Ordensleute herzu, um den Heiligen Gottes zu sehen und zu hören. Bei vielen findet er Zustimmung, weil er in seinem eigenen Leben glaubwürdig ist. Franz von Assisi lebt in der Nachfolge Jesu, der seine Jünger ausgesendet und gesagt hat: „Nehmt nichts mit auf dem Weg, weder Stab, noch Tasche, noch Brot, noch Geld, noch soll einer zwei Röcke haben.“

Er besucht fast täglich die Aussätzigen vor der Stadt und bringt ihnen Nahrung und verbindet ihre Wunden.

Bald schließen sich ihm Gleichgesinnte an. Anfangs wehrt sich Franz dagegen, dass sich aus dieser Gemeinschaft ein Orden mit festgefügten Weisungen und Vorschriften entwickelt. Er nennt diese Gemeinschaft „Orden der minderen Brüder“, der er jedoch einige grundsätzliche Regeln erteilt, die sich auf ihr tägliches Leben in Armut, Keuschheit und Gehorsam gegenüber dem Papst und der Kirche beziehen sowie auf die Verkündigung des Evangeliums.

1212 schließt sich seine Jugendfreundin Klara als erste Frau der Gruppe um Franziskus an. Sie gründet den Orden der Clarissen.

Franz reist viel. 1219 kommt er nach Palästina, um die Wirkungsstätten Jesu kennenzulernen. Er sieht die Grausamkeiten der Kreuzritter und fordert sie in einer Predigt dazu auf, den Krieg zu beenden. Er will den Sultan vom Christentum überzeugen.

Franziskus selbst will in seinem Leben Jesus so ähnlich wie möglich werden, auch im Leiden. Er will die Schmerzen fühlen, die Christus ausgestanden hat. An seinen Händen und Füßen erscheinen die Wundmale Christi.

Er erkrankt an Magen, Milz und Leber, so dass ihm Leib und Füße anschwellen. Seine Augen versagen ihm den Dienst. Er begrüßt diese Leiden, weil er glaubte, im Ertragen all dieser Heimsuchungen Gottes Willen zu erfüllen.

Franziskus stirbt am 3.10.1226 in Portiuncula bei Assisi.

Im Jahre 1228 wird er von Papst Gregor IX. heilig gesprochen. Sein Gedenktag ist der 4. Oktober.

Der Sonnengesang des Bruder Franz

Allmächtiger und guter Herr,
dein ist das Lob und die Ehre,
dein ist das Lob und der Dank.

Gelobt seist du, mein Herr,
mit all deinen Geschöpfen,
vor allem mit der edlen Schwester Sonne.
Sie bringt uns den Tag und
spendet das Licht,
sie ist schön und strahlt
im mächtigen Glanz,
vor dir, du Höchster, ein Gleichnis.

Gelobt seist du, mein Herr,
durch Bruder Mond und die Sterne.
Du hast sie am Himmel gebildet,
klar und kostbar und schön.

Gelobt seist du, mein Herr,
durch Bruder Wind und die Luft,
durch bewölkten und heiteren Himmel
und jegliches Wetter;
so erhältst du deine Geschöpfe am Leben.

Gelobt seist du, mein Herr,
durch Schwester Wasser,
so nützlich ist das Wasser,
und kostbar und rein.

Gelobt seist du mein Herr,
durch Bruder Feuer;
mit ihm erleuchtest du uns die Nacht.
Es ist schön und freundlich,
gewaltig und stark.

Gelobt seist du, mein Herr,
durch unsre Schwester, die Mutter Erde;
sie erträgt und erhält uns,
bringt vielerlei Früchte hervor
und Kräuter und bunte Blumen.

Gelobt seist du, mein Herr,
durch alle Menschen,
die aus Liebe zu dir verzeihen können
und die Schwachheit und
Krankheit ertragen.
Selig sind sie, wenn sie Frieden halten.

Gelobt seist du, mein Herr,
durch unsern Bruder Tod;
ihm kann niemand davonlaufen.
Selig die, die nach deinem Willen leben,
sie brauchen sich nicht zu fürchten.

Lobet und preiset meinen Herrn
und dankt
und dient ihm demütig!

Text: Franz Josef Kröger OFM, Franziskus für Kinder